Wie oft Matratze wenden – bessere Hygiene im Schlafzimmer

Um die Hygiene im Schlafzimmer zu verbessern, sollte eine Matratze alle zwei bis drei Monate gewendet werden. So beugt man Schimmel, Milben und unangenehmen Gerüchen effektiv vor. Regelmäßiges Wenden verlängert zudem die Lebensdauer der Matratze und sorgt für besseren Schlafkomfort.

Warum sollte man die Matratze regelmäßig wenden?

Regelmäßiges Wenden der Matratze verhindert die Bildung von Kuhlen und sorgt für eine gleichmäßige Abnutzung der Liegefläche. So bleibt die Unterstützung des Körpers über die gesamte Lebensdauer der Matratze konstant und beugt Rückenbeschwerden sowie Verspannungen vor.

Beim Drehen der Matratze werden Feuchtigkeit und Schweiß, die sich während der Nacht ansammeln, effektiver abgeleitet und können schneller verdunsten. Dadurch wird die Bildung von Schimmel und Stockflecken verlangsamt, was vor allem in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit von Bedeutung ist.

Unsichtbare Allergene wie Hausstaubmilben, Pilzsporen und Bakterien siedeln sich besonders in dauerhaft feuchten oder stark beanspruchten Bereichen der Matratze an. Wer die Matratze regelmäßig wendet, hemmt die Ausbreitung dieser Mikroorganismen deutlich und schafft ein gesünderes Schlafklima.

Wie oft empfiehlt es sich, die Matratze zu wenden?

Die meisten Hersteller empfehlen, die Matratze mindestens alle zwei bis drei Monate zu wenden. Bei neuen Matratzen, insbesondere aus Schaumstoff, kann ein häufigeres Wenden in den ersten Monaten sinnvoll sein, da sich das Material noch an die Belastung anpasst. Regelmäßiges Wenden reduziert punktuelle Abnutzungserscheinungen und erhöht spürbar die Lebensdauer der Matratze.

Unterschiedliche Faktoren wie das Gewicht der schlafenden Person, die Schlafgewohnheiten oder das Raumklima haben Einfluss auf das passende Wendeintervall. Wer zum Beispiel stark schwitzt oder das Bett mit Haustieren teilt, sollte das Wenden möglicherweise monatlich einplanen. Studien des TÜV Rheinland belegen, dass konsequentes Drehen und Wenden hilft, Verformungen und Mulden im Liegebereich zu vermeiden.

Je nach Matratzenart variieren die empfohlenen Wendeintervalle deutlich. Im Folgenden sind empfohlene Zeitabstände für verschiedene Matratzentypen aufgeführt:

MatratzenartEmpfohlenes Wendeintervall
Federkernmatratzealle 2-3 Monate
Schaumstoffmatratzealle 2 Monate (anfangs monatlich)
Latexmatratzealle 3 Monate
Kaltschaummatratzealle 2 Monate
Visco-Matratzealle 2-3 Monate

Die Tabelle macht deutlich, dass regelmäßige Intervalle zwischen zwei und drei Monaten bei den meisten Matratzentypen optimal sind. Ein individueller Anpassungsbedarf besteht besonders bei empfindlicheren Schläfern oder bei außergewöhnlichen Nutzungsgewohnheiten.

Welche Vorteile bringt das Wenden für die Hygiene im Schlafzimmer?

Das regelmäßige Wenden der Matratze trägt erheblich zur Verbesserung der Hygiene im Schlafzimmer bei. Während des Schlafens lagern sich auf der Matratzenoberfläche Hautschuppen, Schweiß und Staub ab, was die Ausbreitung von Milben und Bakterien fördern kann. Durch das Umdrehen wird die Belüftung aller Seiten begünstigt und die Feuchtigkeit verdunstet schneller, wodurch das Risiko von Schimmelbildung reduziert wird.

Wissenschaftler der Universität Kopenhagen haben festgestellt, dass die Milbenpopulation dank trockener Bedingungen und besserer Luftzirkulation deutlich vermindert werden kann. Wird die Matratze regelmäßig gedreht, sinkt zudem die Gefahr unangenehmer Gerüche, da Feuchtigkeit nicht dauerhaft an einer Stelle verbleibt. Zusätzlich zu einer insgesamt saubereren Schlafumgebung geht auch die Belastung durch Allergene zurück.

Welche Matratzenarten müssen gewendet werden – und welche nicht?

Grundsätzlich sollten Wendematratzen, also von beiden Seiten nutzbare Modelle, regelmäßig gewendet werden. Dazu zählen vor allem klassische Federkernmatratzen und viele Kaltschaummatratzen, deren Aufbau eine gleichmäßige Belastung beider Seiten erlaubt. Oft verfügen sie über zwei identische Liegeflächen, wodurch sich die Druckverteilung durch regelmäßiges Wenden verbessert. Wer eine solche Matratze besitzt, sollte die Hinweise des Herstellers zum Wenden besonders sorgfältig beachten.

Nicht alle Matratzentypen benötigen dieses Vorgehen. Moderne Einseiten- oder Komfortmatratzen wie viele Boxspringmatratzen, Topper, Latexmatratzen mit Liegezonen oder Modelle mit integrierter Memoryschaum-Deckschicht sind speziell dafür konzipiert, nur auf einer Seite liegend genutzt zu werden. Diese Varianten besitzen häufig eine klar definierte Oberseite mit abgestimmten Materialien und eventuell speziellen Kühl- oder Komfortschichten, die durch Wenden beschädigt werden oder die Funktion verlieren könnten. Daher lohnt sich ein genauer Blick in die Herstellerangaben; bei ungeeigneten Modellen kann falsches Wenden die Lebensdauer sogar verkürzen.

Für einen besseren Überblick folgt hier eine Tabelle, die die gebräuchlichsten Matratzentypen hinsichtlich ihrer Wendbarkeit vergleicht:

MatratzenartMüssen gewendet werden?Empfohlene Frequenz / Hinweise
Federkernmatratze (Wendemodell)JaAlle 2-3 Monate wenden
Kaltschaummatratze (beidseitig verwendbar)JaAlle 2-3 Monate wenden
Latexmatratze (beidseitig verwendbar)JaAlle 3 Monate wenden
Einseitige Memoryschaum-MatratzeNeinNicht wenden, nur drehen
BoxspringmatratzeMeist neinNur Herstellerhinweise beachten
TopperNeinNicht wenden

Die Tabelle verdeutlicht, dass vor allem klassische, beidseitig verwendbare Matratzentypen gewendet werden sollten, während moderne Komfort- und Spezialschaummodelle meist dafür nicht geeignet sind. Wer sich unsicher ist, sollte unbedingt in die Produktbeschreibung oder auf das Pflegeetikett schauen, um Missverständnisse und Fehler bei der Handhabung zu vermeiden.

Woran erkennt man, dass es Zeit ist, die Matratze zu wenden?

Anzeichen dafür, dass es an der Zeit ist, die Matratze zu wenden, sind sichtbare Mulden oder Kuhlen, spürbare Unebenheiten sowie eine nachlassende Stützkraft, besonders im Bereich der Körperzonen mit dem meisten Gewicht. Wenn nachts häufiger Rückenschmerzen auftreten oder sich der Schlafkomfort verschlechtert, kann das ebenfalls darauf hindeuten, dass die Matratze gewendet werden sollte. Auch Geruchsbildung und ein feuchtes Gefühl auf der Liegefläche gelten als typische Warnsignale.

Gerade bei Doppelbetten entstehen häufig erst nach einiger Zeit erkennbare Liegekuhlen, wenn eine Seite stärker beansprucht wird als die andere. Ein weiteres Anzeichen sind Falten im Bezug, die durch einseitige oder punktuelle Belastung entstehen. Spätestens wenn die Matratze regelmäßig an derselben Stelle beansprucht wird und die Lebensdauer durch eine gleichmäßige Abnutzung verlängert werden soll, empfiehlt sich das Wenden.

Zur besseren Übersicht wichtige Zeichen, die auf die Notwendigkeit des Wendens hinweisen:

  • Deutlich sichtbare oder fühlbare Kuhlen und Dellen
  • Nachlassende Federung oder Unterstützung bestimmter Bereiche
  • Zunehmende Beschwerden, wie Rückenschmerzen oder Verspannungen nach dem Schlaf
  • Dauerhafte Geruchsbildung trotz regelmäßiger Pflege
  • Veränderung des Liegegefühls, z. B. erhöhter Widerstand oder weichere Flächen

Diese Beobachtungen sollten regelmäßig, am besten bei jedem Bettenmachen oder Bettwäschewechsel, erfolgen. Wer Veränderungen früh erkennt, kann Beschwerden vermeiden und für mehr Hygiene im Schlafzimmer sorgen.

Wie wendet man eine Matratze richtig, ohne sie zu beschädigen?

Um eine Matratze sorgfältig und ohne Beschädigungen zu wenden, sollte sie zunächst vollständig von Bettwäsche und Schutzhüllen befreit werden. Greifen Sie mit beiden Händen an den Seitengriffen, sofern diese vorhanden sind, und achten Sie darauf, die Matratze nicht an den Ecken oder der Oberfläche zu ziehen, um Risse und Materialermüdung zu vermeiden.

Matratzen sollten nie mit übermäßiger Kraft oder durch Biegen gewendet werden, da dies zu einer bleibenden Verformung des Kerns führen kann – insbesondere bei Federkern- und Schaummatratzen. Am besten funktioniert das Wenden zu zweit, da gleichmäßiges und kontrolliertes Anheben das Material schont und ein Abrutschen verhindert.

Vor dem Zurücklegen in den Bettrahmen empfiehlt es sich, die Unterseite auf mögliche Beschädigungen zu prüfen und Staub mit einer weichen Bürste oder einem Staubsauger auf niedrigster Stufe zu entfernen. Matratzen mit Memory-Effekt oder integrierten Toppern sollten entsprechend den Herstellerangaben oft nur gedreht, nicht aber gewendet werden, um das Funktionsmaterial nicht zu beeinträchtigen.

Was passiert, wenn man die Matratze nicht regelmäßig wendet?

Wenn die Matratze nicht regelmäßig gewendet wird, entstehen im Laufe der Zeit deutliche Kuhlen und Liegegruben, da das Material stetig an denselben Stellen beansprucht wird. Besonders Schaumstoff- sowie Federkernmatratzen zeigen hierbei eine ausgeprägte ungleichmäßige Abnutzung, was erhebliche Einschränkungen bei Stützkraft und Komfort nach sich ziehen kann. TÜV Rheinland hat festgestellt, dass bei nicht gewendeten Matratzen bereits nach ein bis zwei Jahren ein dauerhafter Materialverlust von bis zu 15 % auftreten kann.

Ein weiteres Problem stellt die verstärkte Ansammlung von Feuchtigkeit und Schweiß auf lediglich einer Matratzenoberfläche dar. Dies führt zu einem günstigeren Klima für das Wachstum von Bakterien, Schimmel und Hausstaubmilben. Untersuchungen zeigen, dass die Milbenbelastung in nicht gewendeten Matratzen gegenüber regelmäßig gewendeten Modellen um bis zu 40 % steigt. Dadurch wird die Hygiene beeinträchtigt und das Risiko für Allergien sowie Erkrankungen der Atemwege nimmt zu.

Folgende konkrete Veränderungen treten bei einer nicht regelmäßig gewendeten Matratze häufiger auf:

  • Ausgeprägte Mulden und Formverlust im Liegebereich
  • Erhöhte Ansammlung von Feuchtigkeit und Schimmelgefahr
  • Stärkere Konzentration von Hausstaubmilben und allergenen Stoffen
  • Deutlich verringerte Haltbarkeit und Komfort der Matratze

Diese Faktoren haben spürbare Auswirkungen auf die Lebensdauer, Stützkraft und Schlafqualität der Matratze. Für Allergiker oder Menschen mit Atemwegserkrankungen kann das Vernachlässigen des Wendens zu gesundheitlichen Problemen führen.

Langfristig kann das Auslassen des Wendens auch finanziell spürbar werden, da eine abgenutzte Matratze häufig schon einige Jahre früher ausgetauscht werden muss. Hersteller geben an, dass sich durch fachgerechtes und regelmäßiges Wenden die Lebensdauer einer Matratze um bis zu ein Drittel verlängern lässt.