Keller richtig lüften – Schimmel vermeiden im Sommer

Im Sommer sollte der Keller nur in den kühlen Morgen- oder Abendstunden gelüftet werden, sonst gelangt feuchte Außenluft hinein und erhöht das Risiko für Schimmel. Wer diesen einfachen Tipp beherzigt, schützt sein Zuhause effektiv vor Feuchtigkeit und teurer Schimmelsanierung.

Warum ist richtiges Lüften im Keller im Sommer so wichtig?

Das richtige Lüften des Kellers im Sommer ist besonders bedeutsam, da die Außenluft während der warmen Monate meist eine wesentlich höhere relative Luftfeuchtigkeit aufweist als die kühleren Kellerwände. Trifft diese feuchte, warme Luft im Sommer auf die kalten Flächen im Untergeschoss, kondensiert das Wasser und schlägt sich als Feuchtigkeit an Wänden und Gegenständen nieder. Dieser Effekt ist im Sommer deutlich stärker als zu anderen Jahreszeiten, weil der Temperaturunterschied zwischen dem Keller und der Außenluft größer ausfällt.

Durch unsachgemäßes Lüften in den Sommermonaten kann die Feuchtigkeit deutlich steigen, was wiederum die Bildung von Schimmel fördert und das Risiko für Bauschäden erhöht. Besonders problematisch ist, dass viele Hausbesitzer aus reiner Gewohnheit an warmen Tagen tagsüber lüften und damit das Feuchtigkeitsproblem verstärken, anstatt es zu lösen. Wer diese Zusammenhänge außer Acht lässt, setzt seinen Keller unnötigen Risiken aus. Sogar eine kurze Stoßlüftung zur falschen Tageszeit kann die relative Luftfeuchtigkeit im Keller spürbar erhöhen.

Wie entsteht Schimmel im Keller während der warmen Monate?

Schimmel im Keller entsteht vor allem während der warmen Monate, wenn hohe Außenluftfeuchtigkeit auf die kühleren Kellerwände trifft. Warme Luft kann deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte – gelangt sie aber in den kühlen Keller, kühlt sie dort ab. Die überschüssige Feuchtigkeit setzt sich schließlich als Kondenswasser an Wänden und Böden ab. Diese Feuchtigkeitsbildung bietet Schimmelpilzen ideale Wachstumsbedingungen.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass bereits bei mehr als 70 % relativer Luftfeuchtigkeit das Wachstum von Schimmelsporen stark zunimmt. Gebäude mit schlecht isolierten Kellerwänden oder solchen aus massivem Beton sind besonders gefährdet. Oft reichen schon geringe Temperaturunterschiede zwischen der warmen Außenluft und dem kühlen Keller, sodass mehrere Liter Wasser täglich an den Wänden kondensieren können.

Ultrafeine Risse in der Bausubstanz oder poröse Materialien erleichtern zusätzlich die Aufnahme von Feuchtigkeit und bieten Schimmelpilzen weitere Angriffsstellen. In selten oder gar nicht genutzten Kellerräumen wird die Feuchtigkeit zudem oft lange nicht bemerkt, da sie seltener kontrolliert werden. Das Zusammenspiel von hoher Feuchtigkeit, Temperaturunterschieden und mangelhafter Luftzirkulation ist somit im Sommer der Hauptgrund für die Schimmelbildung im Keller.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um den Keller im Sommer zu lüften?

Der beste Zeitpunkt, um den Keller im Sommer zu lüften, ist früh am Morgen oder spät am Abend. Zu diesen Tageszeiten ist die Außenluft am kühlsten und enthält die geringste Menge an Wasserdampf, wodurch ein effektiver Luftaustausch stattfinden kann, ohne dass zusätzliche Feuchtigkeit in den Keller gelangt.

Die relative Luftfeuchtigkeit draußen ist in den Mittagsstunden am höchsten, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Lüftet man während der Hitze, gelangt warme, feuchte Luft in den kühlen Keller, was das Risiko von Kondenswasser und Schimmelbefall erhöht. Experten raten, die Kellerfenster an heißen und schwülen Tagen überwiegend geschlossen zu lassen und nur unter günstigen Bedingungen vorübergehend zu öffnen.

Als praktische Orientierung dient folgende Übersicht:

TageszeitEmpfehlung zum LüftenRelative Außenluftfeuchtigkeit
Früher Morgen (5-8 Uhr)Sehr gut geeignetMeist unter 60%
Vormittag (9-11 Uhr)Teilweise geeignetMeist 60-70%
Mittag/Nachmittag (12-18 Uhr)Nicht geeignetOft über 70%
Abend (19-22 Uhr)Gut geeignetMeist unter 65%

Die Tabelle macht deutlich, dass vor allem frühe Morgenstunden oder der späte Abend die beste Zeit für das Lüften des Kellers im Sommer sind. Wer sich daran hält, senkt das Risiko für Feuchtigkeit und Schimmel erheblich.

Wie lüftet man den Keller im Sommer richtig?

Um den Keller im Sommer richtig zu lüften, sollte man ausschließlich dann lüften, wenn die Außentemperatur niedriger oder gleich der Temperatur im Keller ist – am besten frühmorgens oder spätabends. An warmen Tagen kann die feuchte Außenluft beim Kontakt mit den kühlen Kellerwänden sonst kondensieren und Schimmelbildung begünstigen.

Öffnen Sie beim Lüften sämtliche Fenster und Türen im Keller vollständig für etwa 20–30 Minuten, um einen effektiven Luftaustausch zu gewährleisten. Längeres Kippen der Fenster über den ganzen Tag ist im Sommer nicht zu empfehlen, da dadurch ständig Feuchtigkeit eindringen kann. Die beste Methode bleibt kurzes, intensives Lüften (Stoßlüften), bevorzugt in Kombination mit Querlüftung – sofern gegenüberliegende Fenster vorhanden sind.

Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über die geeigneten und ungeeigneten Lüftungszeiten für den Keller im Sommer:

TageszeitAußentemperaturLüftungsempfehlung
Frühmorgen (5:00–8:00 Uhr)Niedriger als im KellerSehr gut
Spätabend (21:00–24:00 Uhr)In der Regel niedrigGut
Mittag/Nachmittag (12:00–17:00 Uhr)Höher als im KellerSchlecht, vermeiden

Die Tabelle macht deutlich, dass das Lüften nur während der kühlsten Tageszeiten zu empfehlen ist, um Feuchtigkeitsansammlungen im Keller zu verhindern. Besonders effektiv ist es, vor dem Lüften die Temperatur und die relative Luftfeuchte draußen zu prüfen: Ideale Bedingungen herrschen bei Außentemperaturen unter 17 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 60 %.

Welche Fehler sollte man beim Lüften im Sommer vermeiden?

Viele machen im Sommer den Fehler, den Keller tagsüber bei hoher Außentemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit zu lüften. Dadurch gelangt warme, feuchte Luft in den kühlen Keller, kondensiert an den kalten Wänden und erhöht das Risiko für Schimmelbildung deutlich.

Ein weiteres häufiges Problem ist das zu lange oder zu häufige Lüften ohne Kontrolle der Außenluft. Ohne Hygrometer können Feuchtigkeitswerte leicht unterschätzt werden, was dazu führt, dass statt einer Trocknung eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit eintritt. Falsches Stoß- statt Dauerlüften oder das Offenlassen der Kellerfenster über Nacht begünstigt ebenfalls Feuchteschäden.

Um Fehlverhalten beim Lüften im Sommer zu vermeiden, sollte auf typische Irrtümer geachtet werden:

  • Tagsüber bei Hitze und Schwüle lüften
  • Fenster dauerhaft offen lassen
  • Keine Kontrolle der aktuellen Luftfeuchtigkeit
  • Lüften bei Regen oder hoher Außenfeuchte
  • Verwendung eines Ventilators ohne Feuchtigkeitsmessung

Werden diese Fehler vermieden, bleibt das Kellerklima stabil und die Schimmelgefahr wird deutlich reduziert. Entscheidend ist immer, sich nach den tatsächlichen Feuchtewerten innen und außen zu richten, statt sich nur auf das subjektive Temperaturgefühl zu verlassen.

Was tun, wenn trotz regelmäßigem Lüften Schimmel entsteht?

Wenn trotz regelmäßigem Lüften Schimmel im Keller auftritt, ist es essenziell, zunächst die betroffenen Flächen gründlich zu reinigen und den Schimmel mechanisch zu entfernen, beispielsweise mit einer Bürste sowie einem 70-prozentigen Alkohol oder speziellen Fungiziden. Prüfen Sie danach sämtliche undichten Bereiche an den Kellerwänden oder -fenstern, denn Feuchtigkeit kann durch Risse oder eine unzureichende Abdichtung ins Mauerwerk gelangen.

Kontrollieren Sie die relative Luftfeuchtigkeit im Keller mit einem Hygrometer. Liegt dieser Wert über 60 %, entsteht leicht ein feuchtes Klima, das Schimmel fördert. In solchen Fällen hilft oft der Einsatz eines elektrischen Luftentfeuchters, um das Raumklima zu verbessern. Entfernen Sie außerdem befallene Gegenstände wie Kartons oder Textilien, da diese Feuchtigkeit speichern und Schimmelsporen verbreiten können.

Kommt der Schimmel jedoch immer wieder, sollten Sie einen Bausachverständigen oder einen Experten für Gebäudetrockenlegung konsultieren, um verdeckte Feuchtigkeitsquellen wie aufsteigende Nässe, Wärmebrücken oder einen Rohrbruch festzustellen. Halten Sie die Entwicklung und das Ausmaß des Schimmels mit Fotos fest, falls Maßnahmen zur Sanierung oder eine Meldung bei der Versicherung erforderlich sind.